URS TILMAN DAUN |
Vita | Kontakt | Impressum |
Die Stunde Null | otwhwsatp | Frei.Zeit. | Translokation | Verfälscht | Vanitas | PolaroidPiraten |
Seargeant Michael S. Landau Squadleader, Clarksville, West Virginia Vossenack |
Staff Sergeant Robert P. Timehammer Military Police, Staunton, Virginia Gottersdorf |
Corporal Vincent B. Matthews Rifleman, Manchester, Iowa Wackershofen |
Unbekannter deutscher Soldat Mons |
Private First Class Roy Lewis Radio Operator, Enid, Oklahoma Gottersdorf |
Unbekannter deutscher Soldat Mons |
Private Steve W. McLoyd Rifleman, Dessau, Texas Vossenack |
Private first class Grzegorz Dzikowkski rifleman, Chicago, Illinois Vossenack |
Unbekannter amerikanischer Soldat Mons |
Sergeant Richard Walker Miami, FLorida Gottersdorf |
Ausstellungsansicht "Portraits" Hellerau Photography Award 2016 | |||||||||||
Daun löst einzelne Teilnehmer aus dem fiktiven Kriegsgeschehen und porträtiert sie. Der Bildausschnitt ist stets gleich, der Hintergrund bleibt diffus. Die Porträtierten blicken direkt in die Kamera. Für das Reenactment nehmen sie einen fiktiven Namen und einen militärischen Rang an, sie schlüpfen in eine Rolle. Man könnte meinen, sie würden in einer hierarchischen soldatischen Gemeinschaft aufgehen. Obwohl uniformiert, behelmt und bewaffnet, wirken die Männer dennoch wenig heroisch. Schon eher verkleidet. Aus ihren Gesichtern spricht alltägliche Individualität. So leben Dauns Fotografien vom Schwebezustand zwischen heroischer Fiktion und bürgerlicher Realität. Die Reenactment-Kultur blüht vor allem in Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Denn aus alliierter Sicht ist das Militärische und das Heroische nicht diskreditiert. Urs Tilman Dauns Fotografien beschränken sich nicht auf die Abbildung einer Subkultur. Vielmehr lassen sie Parallelen zur Gegenwart erkennen. Auch wenn die Hobbysoldaten den Krieg bloß spielen, klopfen sie beständig an der Tür zur Wirklichkeit. Man liest immer wieder von jungen Männern, die von Westeuropa aus nach Syrien fliegen, um dort in den Krieg zu ziehen. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Warum bekommen wir nicht genug vom Krieg, ob echt und 'nur' gespielt? TEXT: Eugen El |